Being Human... or something like that
#10
Linus schmunzelte bei der Antwort. „Nun... die Welt wäre wohl um einiges friedlicher.“, sinnierte er und blitzte seinen Gesprächspartner verschmitzt an. „Allerdings wären wir dann arbeitslos.“, gab er zu bedenken und lachte dann auf. „Sei's drum.“, gab er dem Psychologen recht und prostete ihm zu. So  bevor sich ihre Wege auch schon wieder trennten.

Ein Gespräch mit seine Partner in Gang zu halten erwies sich als deutlich schwieriger. Trotzdem gab er nicht so schnell auf. Auch nicht bei seinem fragenden Blick. „Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich über die Aussage beschweren oder mir Gedanken machen sollte, weil das ja fast so klingt, als würde Sie das nicht betreffen...“ Amüsiert sah er kurz zu seinem eher mürrischen Beifahrer. „Das stimmt natürlich.“, gab er ihm dennoch recht. „Aber bei den vermehrten Bluttaten bei Vollmond wundert es einen nicht mehr, wie solche Legenden um Werwölfe und Co entstanden sind. Lieber ein Monster als Schuldigen wie den Nachbar von nebenan.“ Nun grinste er doch voller Vorfreude. „Na mal sehen, was die Zeugen gesehen haben. So sie etwas bei dem besseren Licht gesehen haben. Mensch oder Monster...“ Was ihm persönlich lieber wäre, stand dabei gänzlich außer Frage.

Als sie dann den Tatort erreichten, wurde ihm schnell klar, dass sie hier wirklich vor dem Gemetzel eines Monsters standen. Ob nun Mensch oder nicht. Sein Partner betrat den Trailer, als er ihn bereits wieder verließ. „Vollmond...“, wisperte er ihm zu und verzog leicht das blasse Gesicht. Mehr Anzeichen von Unwohlsein zeigte er jedoch nicht. Sein Mageninhalt blieb hübsch da, wo er hingehörte.

Während Magnus sich den Trailer ansah und selber mit dem Pathologen sprach, ließ Linus erst einmal die ganzen Gaffer filmen, bevor er zu den Absperrbändern trat und nach Zeugen unter den morbiden Schaulustigen suchte. Es waren nicht viele, die klare, übereinstimmende Aussagen abgeben konnte, doch es gab sie. So waren sich nahezu alle einig, dass die Schreie um kurz nach Mitternacht begannen. Nur einige Trailerbewohner, die etwas abseits standen, berichteten von früheren Schreien, welche dann aber auch aus dem angrenzenden Wald gekommen waren. Linus bat also den ranghöchsten Polizisten die Hundestaffel anzufordern, um nach eventuellen Opfern im Wald zu suchen. Als es jedoch um den Täter ging, kam keine Einigkeit in die Aussagen der Bewohner des Trailerparks. Einige sprachen von einem riesigen Hund oder Wolf, andere von einem schlanken Bären und wieder andere von einem verkrüppelten Mann oder einer jungen Frau. Er ließ sich nichtsdestotrotz den Namen und die Kontaktdaten von allen gesprächsbereiten Zuschauern geben. Alle anderen ließen sich sicher über das Filmmaterial identifizieren und durchchecken.

Er wollte sich gerade zur Zeugin begeben, als Magnus wieder zu ihm stieß. „Das Massaker fand gegen Mitternacht statt.“, antwortete er ihm auf die knappe Nachfrage ebenso sachlich. „Es könnte sein, dass es im Wald noch mehr Opfer gibt. Ich hab die Hundestaffel angefordert, um das abchecken zu lassen.“ Er nickte in Richtung der sichtlich abwesenden Zeugin. „Ich wollte mich gerade ihr zuwenden.“, erklärte er und sah fragend zu seinem Partner. „Wie läuft das hier? Wird sie erst zur Behandlung ihres Schocks ins Krankenhaus gebracht oder gleich wegen der Spurensicherung und zur Vernehmung ins Revier gebracht?“,  erkundigte er sich.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Being Human... or something like that - von Linus - 28.01.2018, 13:11



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste