02.10.2017, 22:35
+ Zeljka
Tia kam nicht einmal auf die Idee zu glauben, dass Taibur wütend sein könnte. Sie fand ihn heute sogar eher ungewöhnlich aufgeschlossen. Allein, dass er ihr die Bilder gesandt, ihr etwas zu essen besorgt und dann auch noch ihr Stupsen erwidert hatte... das alles war mehr Interaktion als sie von ihm kannte. Von daher nahm sie, als er sich danach zurück zog, geistig wie körperlich, einfach an, dass er etwas Ruhe als Ausgleich brauchte. Manchmal musste man eben mit sich und seinen Gedanken allein sein. Das war ihr ja in den letzten Wochen, den schlimmsten ihres Lebens, nicht anders ergangen.
Außerdem blieb ihr somit ein kurzer Augenblick allein mit Kolya. So bevor der Mensch störte. Und der Fakt, dass er die Haube und scheinbar auch den Maulkorb nicht entfernt kriegte. Da es ihm aber selber zusetzte, verkniff sie sich jeden Kommentar. Stattdessen versuchte sie ihn abzulenken. Seine Antwort ließ sie nachdenklich werden. Sie wusste zwar noch immer nicht, was ein Fluch sein sollte, aber aus dem Kontext heraus nahm sie mal an, etwas Negatives. Denn auch Kolya klang so, als hätte er vor sowas Angst. Auch vor diesen Hexen. Taibur hatte auf sie allerdings nicht den Eindruck gemacht, als fände er die Frau schrecklich. Und er war ja scheinbar einige Zeit mit ihr allein gewesen. Nun und zaubern allein war doch sicher kein Verbrechen. Das konnte sie, wenn man so wollte, auch. Na gut... und sie wusste wie der normale Mensch darauf reagierte. So gesehen... konnte ihr die Menschenfrau eher leid tun.
Kommodors Ankunft lenkte alle ab. Tia führte sie mal wieder vor Augen, dass sie eben nichts mit den Augen wahrnehmen konnte. So roch und merkte sie die Belustigung lange bevor sie jene verstand. Der Große hatte also nur ein Bein von irgendwas mitgebracht. Ihr sollte das egal sein, sie hatte ihre Fleischportion. Die immer noch unangetastet vor ihr lag. Vielleicht sollte sie es ja doch trotz Metallband versuchen. Ein Beben der Erde verriet ihr, dass Kommodor sich in ihrer Nähe hingelegt hatte. Eigenartigerweise beruhigte sie das. Umso mehr, als sie kurz darauf auch Taibur wieder nahen spürte. Er sollte wirklich in ihrer Nähe sein, wenn ihm danach war. Der Gedanke war der einzige Grund, dass sie nicht aufbegehrte, als Kolya sich von ihr entfernte, um sich ihm zu nähern. Sie nutzte die Chance einfach, um ihr Fleisch in vorsichtigen kleinen Bissen zu vertilgen.
Währenddessen fragte Kolya den Grauen nach der Frau, der Hexe. Taibur bestätigte ihre Einschätzung. Das war für ihn eine wirklich... positive Bewertung eines Menschen. Erstaunlich. Umso mehr, wenn man Kolyas Definition einer Hexe bedachte. „Das passt nicht wirklich, oder?“, hakte sie bei ihrem Reiter nach und kaute nachdenklich. Kurz darauf hatte sie schon wieder das Gefühl etwas zu verpassen. Wie sie das hasste!
Die Ankunft des dritten Drachen war in der Tat ein Spektakel. Er war noch größer als der Graue. Brachte aber weniger Beute mit. Schmunzelnd sah sie kurz zu den anderen Drachen und bemerkte, dass der graue sich fast unterwürfig den anderen näherte. Der Anblick machte sie traurig und wütend zugleich. Er war so ein tolles Wesen. Er sollte keine Angst haben. Gerade, wo sie nicht das Gefühl hatte, dass die anderen Drachen Angst vor dem Blonden hatten. Und dass, obwohl der blaue doch nun wirklich mehr Grund dazu hätte. Aber was wusste sie schon. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass der erste Anschein leicht täuschen konnte.
Sie wollte den Blick gerade wieder abwenden, als sie merkte, dass der Reiter ihren Blick suchte. Ohne es zu wollen, verspannte sie sich. Da lud er sie zu sich ein. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe, sah von ihrem Platz über den See, über die misstrauischen bis hasserfüllten Menschen hin zu ihm und den Drachen. Es war keine Frage, wo sie lieber sein wollte. Allein mit ihren Gedanken und Erinnerungen, inmitten von Menschen, die sie verachteten oder gar offen hassten oder bei einem Menschen, den die Drachen respektierten, dessen Nähe sie suchten. Kurz ruhte ihr Blick auf dem Grauen, er hielt sich zwar etwas abseits, aber er war Teil der Gruppe. Das musste ein gutes Gefühl sein.
Es brachte alles nichts. Sie musste sich diesem Gespräch früher oder später ohnehin stellen. Dann doch lieber früher. Also stand sie auf und lief demonstrativ ruhig durch die Menschen. Sie wusste, dass diese ihr eher ausweichen würden, als eine Berührung zu riskieren. Das oder sie würden sie anspucken oder dergleichen. Es war immer das gleiche. Als sie schließlich bei dem Reiter und den Drachen ankam, zitterte sie vor Anspannung. Abwartend sah sie zu ihm auf, strich sich in einer fahrigen Geste die Haare hinters Ohr... und gleich wieder vor ihre Narbe. Dann spielte sie mit ihrer Schale, zwang sich aber zu bleiben.
Tia kam nicht einmal auf die Idee zu glauben, dass Taibur wütend sein könnte. Sie fand ihn heute sogar eher ungewöhnlich aufgeschlossen. Allein, dass er ihr die Bilder gesandt, ihr etwas zu essen besorgt und dann auch noch ihr Stupsen erwidert hatte... das alles war mehr Interaktion als sie von ihm kannte. Von daher nahm sie, als er sich danach zurück zog, geistig wie körperlich, einfach an, dass er etwas Ruhe als Ausgleich brauchte. Manchmal musste man eben mit sich und seinen Gedanken allein sein. Das war ihr ja in den letzten Wochen, den schlimmsten ihres Lebens, nicht anders ergangen.
Außerdem blieb ihr somit ein kurzer Augenblick allein mit Kolya. So bevor der Mensch störte. Und der Fakt, dass er die Haube und scheinbar auch den Maulkorb nicht entfernt kriegte. Da es ihm aber selber zusetzte, verkniff sie sich jeden Kommentar. Stattdessen versuchte sie ihn abzulenken. Seine Antwort ließ sie nachdenklich werden. Sie wusste zwar noch immer nicht, was ein Fluch sein sollte, aber aus dem Kontext heraus nahm sie mal an, etwas Negatives. Denn auch Kolya klang so, als hätte er vor sowas Angst. Auch vor diesen Hexen. Taibur hatte auf sie allerdings nicht den Eindruck gemacht, als fände er die Frau schrecklich. Und er war ja scheinbar einige Zeit mit ihr allein gewesen. Nun und zaubern allein war doch sicher kein Verbrechen. Das konnte sie, wenn man so wollte, auch. Na gut... und sie wusste wie der normale Mensch darauf reagierte. So gesehen... konnte ihr die Menschenfrau eher leid tun.
Kommodors Ankunft lenkte alle ab. Tia führte sie mal wieder vor Augen, dass sie eben nichts mit den Augen wahrnehmen konnte. So roch und merkte sie die Belustigung lange bevor sie jene verstand. Der Große hatte also nur ein Bein von irgendwas mitgebracht. Ihr sollte das egal sein, sie hatte ihre Fleischportion. Die immer noch unangetastet vor ihr lag. Vielleicht sollte sie es ja doch trotz Metallband versuchen. Ein Beben der Erde verriet ihr, dass Kommodor sich in ihrer Nähe hingelegt hatte. Eigenartigerweise beruhigte sie das. Umso mehr, als sie kurz darauf auch Taibur wieder nahen spürte. Er sollte wirklich in ihrer Nähe sein, wenn ihm danach war. Der Gedanke war der einzige Grund, dass sie nicht aufbegehrte, als Kolya sich von ihr entfernte, um sich ihm zu nähern. Sie nutzte die Chance einfach, um ihr Fleisch in vorsichtigen kleinen Bissen zu vertilgen.
Währenddessen fragte Kolya den Grauen nach der Frau, der Hexe. Taibur bestätigte ihre Einschätzung. Das war für ihn eine wirklich... positive Bewertung eines Menschen. Erstaunlich. Umso mehr, wenn man Kolyas Definition einer Hexe bedachte. „Das passt nicht wirklich, oder?“, hakte sie bei ihrem Reiter nach und kaute nachdenklich. Kurz darauf hatte sie schon wieder das Gefühl etwas zu verpassen. Wie sie das hasste!
Die Ankunft des dritten Drachen war in der Tat ein Spektakel. Er war noch größer als der Graue. Brachte aber weniger Beute mit. Schmunzelnd sah sie kurz zu den anderen Drachen und bemerkte, dass der graue sich fast unterwürfig den anderen näherte. Der Anblick machte sie traurig und wütend zugleich. Er war so ein tolles Wesen. Er sollte keine Angst haben. Gerade, wo sie nicht das Gefühl hatte, dass die anderen Drachen Angst vor dem Blonden hatten. Und dass, obwohl der blaue doch nun wirklich mehr Grund dazu hätte. Aber was wusste sie schon. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass der erste Anschein leicht täuschen konnte.
Sie wollte den Blick gerade wieder abwenden, als sie merkte, dass der Reiter ihren Blick suchte. Ohne es zu wollen, verspannte sie sich. Da lud er sie zu sich ein. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe, sah von ihrem Platz über den See, über die misstrauischen bis hasserfüllten Menschen hin zu ihm und den Drachen. Es war keine Frage, wo sie lieber sein wollte. Allein mit ihren Gedanken und Erinnerungen, inmitten von Menschen, die sie verachteten oder gar offen hassten oder bei einem Menschen, den die Drachen respektierten, dessen Nähe sie suchten. Kurz ruhte ihr Blick auf dem Grauen, er hielt sich zwar etwas abseits, aber er war Teil der Gruppe. Das musste ein gutes Gefühl sein.
Es brachte alles nichts. Sie musste sich diesem Gespräch früher oder später ohnehin stellen. Dann doch lieber früher. Also stand sie auf und lief demonstrativ ruhig durch die Menschen. Sie wusste, dass diese ihr eher ausweichen würden, als eine Berührung zu riskieren. Das oder sie würden sie anspucken oder dergleichen. Es war immer das gleiche. Als sie schließlich bei dem Reiter und den Drachen ankam, zitterte sie vor Anspannung. Abwartend sah sie zu ihm auf, strich sich in einer fahrigen Geste die Haare hinters Ohr... und gleich wieder vor ihre Narbe. Dann spielte sie mit ihrer Schale, zwang sich aber zu bleiben.